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SAP DM Migration

Das SAP MES zieht in die Cloud: Zeit zu handeln!

Viele Unternehmen müssen sich demnächst mit dem Thema „Migration in die Cloud“ befassen, unter anderem weil SAP den Basis-Support des On-Premise SAP MES – SAP Manufacturing Execution (ME) – einstellt. Als offizielles Ende wird der 31. Dezember 2030 angegeben, was zunächst einmal nach viel Zeit klingt. Doch um hier optimal vorbereitet zu sein, gilt es keine Zeit zu verlieren und die Migration schon heute gedanklich vorzubereiten. Mithilfe eines Migrations-Canvas lassen sich diese Gedanken und Vorbereitungen strukturieren.

Die Cloud steigert die Resilienz in sich dynamisch wandelnden Zeiten. Die Zukunft der Produktion und der intelligenten Produkte wird von vier Megatrends beeinflusst:

  • steigender Kostendruck: Harter Wettbewerb und Kunden, die Produkte lieber nutzen als besitzen wollen, erhöhen den Druck auf die Effizienz,
  • zunehmende Geschwindigkeit: Produktlebenszyklen werden immer kürzer, Wettbewerber bringen Innovationen auf den Markt und der Kunde fordert schnellere Innovationszyklen,
  • Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit ist gesellschaftlicher Konsens und somit kein Wettbewerbsvorteil mehr, sondern Voraussetzung, um weiterhin relevant zu sein,
  • Einfachheit: Die Nutzung von Smartphone und Apps bestimmen das erwartete Nutzererlebnis auch im Geschäftsalltagund Produktionsumfeld.

Die Produktion einer intelligenten Fabrik, die morgen noch relevant ist, muss somit zugleich transparent und reaktionsfähig sein, um Kundewünsche besser erfüllen zu können. Außerdem muss sie modular aufgebaut sein, um schnell auf Marktveränderungen reagieren können. Die Produktion erfolgt vereint im virtuellen Verbund von Fabriken über Standorte und Unternehmensgrenzen hinweg und ist nachhaltig für Mensch und Umwelt.

Eine Grundvoraussetzung für intelligente Fabriken und digitale Services, die sich zukünftig zeitnah an Veränderungen anpassen können, ist die Sammlung und Analyse von Daten, um daraus Wissen zu generieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Für genau diese Anforderungen bieten die Cloud-Lösungen von SAP die ideale Basis.

Generationenwechsel des SAP MES: Aus SAP ME wird SAP DM

Wird heute über Clouds gesprochen, dann finden sich immer mehr Anwendungen im Alltag, die völlig selbstverständlich aus der Cloud konsumiert werden und bei denen der Mehrwert für die Cloud erkannt wird. Im privaten Bereich nutzen wir täglich Messenger-Dienste, konsumieren Filme, Musik und Spiele on Demand und profitieren von regelmäßigen automatischen Updates für größere Funktionsumfänge von Produkten – ermöglicht durch Cloud-Lösungen.

In welchem Umfang ist dieses Selbstverständnis aus dem privaten Bereich im unternehmerischen Umfeld angekommen? Für Anwendungsbereiche wie IoT, KI, CRM und auch Enterprise-Systeme wie SAP S/4Hana sind Cloud-Lösungen der gewünschte Standard und werden nicht mehr infrage gestellt. Die gleiche Entwicklung zeichnet sich beim MES ab. Unternehmen haben in den angesprochenen Bereichen Erfahrungen mit Cloud-Lösungen gesammelt und erkennen die Vorteile. So gilt es als sicher, dass das moderne MES ebenfalls Cloud-basiert ist. SAP verfolgt eine Cloud First-Strategie. Mit der Umsetzung des Digital Manufacturing (SAP DM) bringt das Unternehmen das MES in die Cloud. SAP DM wurde vor vier Jahren erstmals vorgestellt. Sie ist der native Nachfolger der SAP-MES-On-Premises-Lösung, dem SAP Manufacturing Execution (SAP ME). Heute ist der Ausbau des SAP DM weit fortgeschritten und hat das SAP ME im Funktionsumfang bereits überholt. Beispiele liefern WIP-Transporte (Work-in-Progress) und die Ressource Orchestration (SAP REO) als Planungs-Tool für die Ressourcenplanung in der Produktion.

Der Trend geht damit eindeutig in Richtung Cloud und die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, diesen Weg mitzugehen, denn der Dreiklang aus S/4Hana, SAP EWM und SAP DM bietet ideale Voraussetzungen um die Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Unternehmen, die noch vor einiger Zeit den Einsatz von Cloud-Lösungen vollkommen ausgeschlossen hatten, überraschen derzeit mit der Entscheidung, ihre Enterprise-Systeme in die Cloud zu transferieren. Oft sogar mit einer Cloud-First-Strategie.

Dabei gestalten die Unternehmen ihren Weg von On-Premises in die Cloud individuell. So beginnt der Weg in die Cloud schon bei unterschiedlichen Ausgangssituationen, sodass es zunächst zu definieren gilt, in welchem Stadium einer MES-Einführung sich das Unternehmen gerade befinde.

Das Ende von On-Premises ist abzusehen

Eine Beschäftigung mit dem Thema „Migration in die Cloud“ steht in nächster Zukunft schon deshalb an, weil SAP den Basis-Support von SAP ME offiziell zum 31. Dezember 2030 einstellen wird. Dem Einsatz des Vereins deutschsprachiger SAP-Anwender (DSAG) ist es zu verdanken, dass das Datum von 2027 auf 2030 verlängert wurde. Das klingt erst einmal nach viel Zeit, doch um hier optimal vorbereitet zu sein, sollte die Migration schon heute gedanklich vorbereitet werden. Ein Migrations-Canvas hilft, genau diese Gedanken und Vorbereitungen zu strukturieren.

Doch was ist das Migrations-Canvas? Bei der Arbeit mit kritischen IT-Systemen wie einem MES in Kombination mit dem Thema Migration von einem On-Premises-Produkt SAP ME zu einem Cloud-Produkt SAP DM zeigte sich schnell, dass die Komplexität und die vielen Einflussfaktoren, die berücksichtigt werden müssen, ein strukturiertes Vorgehen erfordern. Es braucht einen Ordnungsrahmen, der als praktische Anleitung die wesentlichen Aspekte berücksichtigt und zueinander in Beziehung setzt.

Das Spannungsfeld bei einem solchen Systemwechsel wird stets nach dem bekannten Modell „Organisation-Prozess-Technik“ aufgespannt. Es ist essenziell, dass für eine erfolgreiche Migration all diese Aspekte und Auswirkungen berücksichtigt werden. Eine reine Betrachtung der Technik greift bei einem Wechsel im Betriebskonzept von lokaler Infrastruktur zur Cloud zu kurz.

Neben vielen Tools und etablierten Methoden, die Trebing + Himstedt bereits seit Jahren erfolgreich einsetzt, hat stets ein genau auf den Kontext von MES passendes Tool gefehlt. Die neuen Fragestellungen, beispielsweise hinsichtlich Echtzeit-Performance, Wartungszyklen und Update-Policy, sind in klassischen Tools nicht ausreichend berücksichtigt.

Das Migrations-Canvas soll es Verantwortlichen in den Unternehmen ermöglichen, auf strukturierte und sichere Art und Weise den Weg in die Cloud zu meistern. Es dient als Ergänzung zu den weiteren Tools, die sich für die Konzeption produktionskritischer IT-Systeme etabliert haben.

Das Migrations-Canvas ME-2-DM

Das Migrations-Canvas ist ein Tool zum systematischen Erfassen aller wichtigen Fragestellungen bezüglich der möglichen Migration von ME zu DM und zum kontinuierlichen Tracking der gefundenen Antworten.

Es ist spiegelbildlich aufgebaut und in zwei Teile gegliedert: den Ist-Teil und den Teil Soll. Ziel ist es, den aktuellen Zustand zu erfassen und bestehende Themen zusammenzufassen. Dem gegenübergestellt wird der angestrebte zukünftige Zustand. Aus der Lücke ergibt sich klassisch der Handlungsbedarf der Migration.

Migrations-Canvas

Das Canvas beleuchtet die Aufgaben einer Migration in den Dimensionen Strategie & Betriebskonzept, Personal & Organisation, technischer Kern sowie finanzieller Fazit. Beispielsweise werden in diesem Zusammenhang für die jeweiligen Bereiche folgende Fragestellungen beantwortet:

  • Gibt es eine Abhängigkeit in der Reihenfolge der SAP-DM und -S4-Implementierung?
  • Wie funktioniert das Security-Konzept in der Cloud?
  • Wie erfüllt das DM den EU-Data-Act, das „Recht auf Zugang nutzergenerierter Daten“?
  • Welches Skill-Set braucht ein DevOps-Team, um SAP Digital Manufacturing zu betreiben?
  • Wie kann ich bestehende Custom Developments in das DM überführen?
  • Wie gehe ich mit bestehender Maschinenkopplung um?
  • Wie erfolgt der Schnittstellen-Wechsel vom Alt- zu einem neuen System?
  • Müssen die ERP-Stammdaten für das SAP DM verändert werden?
  • Welche Leistungen sind in der SAP-DM-Lizenz enthalten, und welche zusätzlichen benötige ich?
  • Ist für Datenzugriff weiterhin eine ME-Lizenz notwendig?
  • Mit welchen laufenden Kosten muss ich in Zukunft rechnen?

Die detaillierte Beantwortung der Top-10-Fragestellungen aus unterschiedlichen Workshops werden im nächsten Blog vorgestellt.

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