Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Produktion: Der Schlüssel zur Industrie-Zero
Der Begriff “Industrie 4.0” ist in aller Munde, doch vielleicht sollten wir uns darauf vorbereiten, die nächste Stufe zu erreichen – “Industrie-Zero.” Warum? Weil Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Produktion heute so eng miteinander verflochten sind, dass es schwer vorstellbar ist, Nachhaltigkeit ohne digitale Transparenz zu erreichen.
Der Wandel der betriebswirtschaftlichen Rechnung
In der traditionellen betriebswirtschaftlichen Rechnung sah die Gleichung einfach aus:
Umsatz
– Kosten
= Ertrag
Doch in der Ära der Nachhaltigkeit sieht diese Gleichung anders aus. Nachhaltigkeit in der Produktion ist nicht mehr nur eine Randnotiz im Jahresbericht, sondern ein entscheidender Faktor, der sowohl den Umsatz als auch die Kosten beeinflusst.
Die neue Gleichung lautet:
Umsatz
+/- Nachhaltigkeit
– Kosten
= Ertrag
Vom Kostenfaktor zur kritischen Masse
Bis vor Kurzem war Nachhaltigkeit in der Produktion vielfach nur ein Kostenfaktor, der hauptsächlich das Bottom-Line-Ergebnis beeinflusste. Unternehmen könnten diese Kosten oft “aussitzen” oder sogar durch höhere Preise ausgleichen. Doch das hat sich geändert.
In den letzten 18 bis 24 Monaten hat sich die Einstellung der Verbraucher*innen drastisch gewandelt. Produkte, die nicht nachhaltig sind, werden von Kund*innen gemieden, und Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Thema für Bio-Märkte, sondern hat den Massenmarkt erreicht. Dies hat dazu geführt, dass Unternehmen, die nicht auf Nachhaltigkeit setzen, von den Regalen genommen und als liefernde Unternehmen ausgelistet werden.
Mit dem Aufkommen des Lieferkettengesetzes wechselt das Thema vom Fachbereich (Kosten optimieren) zum Top-Management (Umsatz-Wachstum).
Denn wenn Lieferketten nicht den Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen, können Unternehmen ihre Top-Kund*innen verlieren, was zu einem katastrophalen Ergebnis führen kann.
Die Chance der Digitalen Transformation
Schnell wird klar, dass Nachhaltigkeit ohne digitale Transparenz kaum umsetzbar ist. Eine datenbasierte intelligente Produktion und ein intelligentes Unternehmen sind der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Die digitale Transformation spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Nachhaltigkeit.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie die Digitalisierung den Weg zur Industrie-Zero ebnet:
- Emissionsreduktion: Durch die Automatisierung und digitale Überwachung von Produktionsprozessen können Unternehmen den Energieverbrauch besser kontrollieren und gegebenenfalls auf erneuerbare Energiequellen umstellen. Dies trägt zur Verringerung der Umweltauswirkungen bei und hilft, die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung des Klimawandels zu erreichen.
- Kreislaufwirtschaft: Die Idee der Kreislaufwirtschaft, bei der Produkte wiederverwendet, recycelt und repariert werden, wird in der Industrie 4.0 verstärkt umgesetzt. Durch das Internet of Things können Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus verfolgt und überwacht werden. Dies ermöglicht eine bessere Rückverfolgbarkeit von Materialien und Produkten, was wiederum die Wiederverwendung und das Recycling erleichtert.
- Soziale Verantwortung: Nachhaltigkeit in der Industrie 4.0 geht über Umweltauswirkungen hinaus. Unternehmen konzentrieren sich zunehmend auf soziale Verantwortung und ethische Aspekte. Dies beinhaltet die Einhaltung von Arbeitsstandards, faire Löhne, Gleichbehandlung und die Unterstützung der Gemeinschaften, in denen sie tätig sind.
Mit dem Zero Canvas zu mehr Nachhaltigkeit in der Produktion
Nachhaltigkeit in der Industrie 4.0 ist mehr als nur ein Trend; es ist eine Notwendigkeit angesichts der aktuellen Umwelt- und sozialen Herausforderungen. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, können nicht nur ihre Umweltauswirkungen reduzieren, sondern auch ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit stärken. Daher sollten Sie sich lieber heute als morgen mit dem Thema auseinandersetzen. Doch wie werden die richtigen Stellschrauben identifiziert und priorisiert angegangen? Im Whitepaper “Nachhaltiger produzieren” erfahren Sie, wie Sie mithilfe eines Zero Workshops auf Basis einer einfachen Matrix, dem Zero Canvas, Potenziale in Ihrem Betrieb aufdecken und strukturiert umsetzen können.
Das Open Source Canvas kann auf Basis des Whitepapers in einem selbst organisierten Workshop mit Ideen und Ansatzpunkten gefüllt werden. Bei Bedarf unterstützen wir Sie auch bei der Durchführung des Workshops.